Das „Jüdische Leben in Trier“ präsentiert eine Ausstellung, die derzeit im Foyer der Stadtbibliothek im Palais Walderdorff zu sehen ist. Sie wurde am vergangenen Mittwoch von der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Trier, Jeanna Bakal und Bürgermeisterin Angelika Birk eröffnet. Rund 30 interessierte Triererinnen und Trierer und Mitglieder der Jüdischen Gemeinde erlebten eine berührende und informative Einführung. Berührend weil Masha Melts und Joachim Meyer-Ullmann von der Karl-Berg-Musikschule mit einer sehr gelungenen Zusammenstellung dreier Musikstücke einen gebührenden Rahmen setzten. Informativ, weil Jeanna Bakal einen umfassenden Blick in den Alltag der Jüdischen Gemeinde gewährte. Ein Ziel, dem auch die Ausstellung an sich verschrieben ist. Der Kurator Ralf Kotschka bekräftigte dies nochmal in seiner Einführung. Angelika Birk dankte aus Sicht der Stadt für die mutige Entscheidung der Gemeinde, mit der Ausstellung an die lokale Öffentlichkeit zu gehen.
Die Ausstellung zeigt auf 12 Tafeln die Geschichte der Trierer Gemeinde, die 2000 Jahre zurück reicht. Sie beschäftigt sich mit berühmten Persönlichkeiten, die aus der Gemeinde hervorgegangen sind und gibt einen guten Überblick in die heutige Gemeindearbeit. Diese Darstellung umfasst übrigens ganz bewusst den größten Teil der Ausstellung. Eine Medienstation lässt Zeitzeugen zu Wort kommen. Sie ist bis zum 20. Oktober während der Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen.
Die Ausstellung wird von drei Veranstaltungen begleitet:
- Am Mittwoch, den 11. Oktober um 19.00 Uhr, wird Dr. Gerold Bönnen in der vhs über die „Die deutschen Juden im 19. Jahrhundert“ vortragen. Gerold Bönnen ist Historiker und Leiter des Stadtarchivs Worms und des Jüdischen Museums Worms.
Der Vortrag findet nicht, wie angekündigt, in Raum 5 statt, sondern im Saal „Beletage“. Zugang durch den Haupteingang zum Palais Walderdorff, Domfreihof 1 (unter dem Balkon) oder über die erste Etage der Volkshochschule.
- Dienstag, 17. Oktober, 19.00 Uhr: Filmvorführung „Das Konzert“ (Frankreich/Russland 2009) von Radu Mihaileanu über ein Konzert jüdischer Orchestermusiker des Bolschoi-Theater. Der Film wird in der vhs am Domfreihof in Raum 5 gezeigt.
- Freitag, 20. Oktober: Führung „Jüdisches Trier in der Vormoderne“ durch die Judengasse mit René Richtscheid. Treffpunkt ist um 17.00 Uhr im Palais Walderdorff, Foyer zur Stadtbücherei. Das ist eine Veranstaltung in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Der Eintritt ist bei allen Veranstaltungen frei.