Am Sontag Abend endete das viertägige Lesefestival StadtLesen auf dem Domfreihof. Zum fünften Mal verwandelte sich der Domfreihof in ein großes Lesewohnzimmer mit vielfältigen Angeboten, organisiert vom Bildungs- und Medienzentrum der Stadt Trier.
Den Vorlese-Auftakt zum beliebten Festival machten am Eröffnungstag der bekannte Schauspieler Günther Maria Halmer, der über 300 Zuhörer mit Geschichten von Kishon und Roth begeisterte. Zuvor lasen die drei Gewinner des Autorenwettbewerbs der Dieter-Lintz Stiftung und dem Trierischen Volksfreund, Bernhard Hoffmann, Susanne Craemer und Franz-Josef Nett ihre Beiträge zu Karl Marx auf der Lesebühne.
Weiter ging es dann am Freitag mit den Lesungen von Schülerinnen und Schülern rund um das Thema Integration. Die Nelson Mandela Realschule plus interpretierte eine Kurzgeschichte mit selbstgemalten Bildern in sieben verschiedenen Sprachen, im Anschluss lasen Schülerinnen und Schüler der St. Martinus Förderschule Reinsfeld Auszüge aus dem „Kleinen Prinzen“ mit musikalischer Untermalung. Ein Gruppe von Schülern des BvJ der Berufsbildenden Schule Gestaltung und Technik Trier wagte sich an Grimms Märchen und die Grundschule am Dom ließ mit Ihrer Lesung die Hospiz Projektwoche der vierten Klasse ausklingen. Die Zuhörer erlebten einen Vormittag mit wunderbaren Lesungen bei strahlendem Sonnenschein.
Am Abend entführten die beiden Schauspieler Martin Geisen und Benjamin Schardt vom Theater Trier die Zuhörer in die skurrile Welt des Literatur-Nobelpreis Trägers John Steinbeck. Mit Auszügen aus seinem Schelmenroman Tortilla Flat verbrachte das Publikum einen vergnüglichen Leseabend.
Am Samstag Vormittag stand das Thema Alphabetisierung im Vordergrund. Vor einer extra aus Ludwigshafen angereisten Selbsthilfegruppe und zahlreichen interessierten Zuhörern stellte sich die Gruppe „Wortsalat“, die erste Alphabetisierungsselbsthilfegruppe in Trier, den Fragen von Tim-Thilo Fellmer, der als Alphabetisierungsbotschafter die Diskussionsrunde leitete. Immer wieder trugen die Mitglieder einzelne selbstgeschriebene Geschichten und Gedichte vor und beeindruckten die Zuhörer mit ihren persönlichen Erzählungen. Weiterführende Informationen unter anderem zur einfachen Sprache gab es dann am Stand des Alfa-Mobils des Bundesverbands für Alphabetisierung und Grundbildung, der an diesem Wochenende das Projekt APAG mit einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit tatkräftig unterstützte.
Das Rahmenprogramm endete am Samstag mit einer Lesung zu Karl Marx, vorgetragen von Bettina Koch und Jürgen Reitz vom Theater Saarbrücken. Knapp anderthalb Stunden entführten die beiden ihre Zuhörer in das private Leben von Marx und seiner Familie.
Der Familienlesetag am Sonntag ließ das Festival bei hochsommerlichen Temperaturen dann gemütlich ausklingen.